Mentale Herausforderungen nach der Liposuktion bei Lipödem
Für viele Frauen mit Lipödem eine Liposuktion mit viel Hoffnung verbunden. Oft wird von einer Zukunft ohne Schmerzen gesprochen, wieder mehr Kontrolle über den eigenen Körper. Doch was passiert, wenn die körperliche Veränderung schneller voranschreitet als die seelische? Wenn der Spiegel zwar ein neues Bild zeigt, das Innenleben aber nicht hinterherkommt? Und was ist eigentlich, wenn die Erwartungen gar nicht erfüllt werden?
In diesem Blogbeitrag teile ich meine persönliche Erfahrung nach vier Liposuktionen. Und ich spreche über einen Prozess, der oft im Verborgenen stattfindet, und zwar die mentale Heilung nach dem körperlichen Eingriff.
Die OP ist vorbei, aber warum fühle ich mich innerlich so leer?
Viele Frauen glauben: Wenn die OPs geschafft sind, stellt sich endlich das Gefühl der Freiheit und Leichtigkeit ein. Doch die Realität sieht oft anders aus. Statt Euphorie kommen Unsicherheit, Selbstzweifel und das Gefühl, sich selbst fremd zu sein. Der Körper hat sich verändert, aber das Selbstbild, das sich über Jahre oder Jahrzehnte entwickelt hat, bleibt bestehen.
Ich erinnere mich genau: Nach jeder OP funktionierte ich einfach weiter. Mein Mann und ich starteten einen großen Umbau in den eigenen 4 Wänden für neue Coaching-Räume, ich war auf zahlreichen Veranstaltungen und nicht zu vergessen das ganz normale Alltagsgeschäft als Lipödemcoach. Doch irgendwie kam ich innerlich nicht hinterher und dieser innere Konflikt wurde immer mehr zur Last.
Der Körper verändert sich, aber die Seele braucht Zeit
Meine Liposuktionen waren körperlich herausfordernd, aber mental noch viel intensiver. Die Narben heilten, die Schmerzen nach den Operationen ließen nach, doch mein Kopf kämpfte weiter. Ich fühlte mich oft, als wäre ich in einem Körper, der nicht meiner war. Gedanken wie „Das bin ich nicht“ oder „So sehe ich doch nicht aus“ kreisten immer wieder in meinem Kopf.
Besonders schwierig war es, meine neuen Problemzonen zu akzeptieren, die ich vorher gar nicht hatte, wie etwa meinen Bauch oder meine Brust. Beides ist extrem gewachsen, gefühlt explodiert und ja, oft wird von einer Umverteilung gesprochen und die tritt bei sehr, sehr vielen Betroffenen auf!
Früher dachte ich: Ein paar Wochen diszipliniert sein, mehr bewegen und noch gesünder essen und schwups sind zehn Kilo runter, sprich: Problem gelöst. Doch heute weiß ich, dass es so einfach nicht mehr funktioniert. Gewicht abnehmen fällt mir deutlich schwerer und das bestätigen mir auch viele Frauen, die nach den Liposuktionen zu mir ins Coaching finden!
Das seelische Heilungsjahr dauert oft länger
Viele Experten/Expertinnen und Ärzte/Ärztinnen sprechen oft vom „Heilungsjahr“. Das ist quasi das erste Jahr nach der OP. Doch während sich der Körper in dieser Zeit oft gut erholt, ist es die Seele, die langsamer heilt. Der Kopf, der nicht hinterherkommt.
Es hat fast zwei Jahre gedauert, bis ich mich im neuen Körper nicht mehr komplett fremd gefühlt habe. Und auch heute bin ich noch im Prozess. Aber ich weiß: Dieser Prozess ist kein Rückschritt, er ist schlichtweg notwendig und vollkommen normal. Und bitte vergleiche dich hier nicht mit mir, denn für mich hat es einfach so lange gebraucht und das ist ok!
Heilung bedeutet nicht, dass plötzlich alles schön und leicht ist. Heilung heißt, sich Schritt für Schritt selbst wieder anzunähern. Und manchmal bedeutet es auch, Enttäuschungen zu akzeptieren, die nach der OP entstehen können, etwa wenn das Ergebnis nicht dem entspricht, was man sich erhofft hat.
Was mir wirklich geholfen hat
Ein Wendepunkt für mich war der Moment, als ich begann, mich auf Fotos zu betrachten, also nicht im Spiegel. Denn der Spiegel zeigte mir oft eine verzerrte Realität, geprägt von alten Glaubenssätzen. Fotos hingegen hielten echte Momente fest. Nicht inszeniert oder gestellt, einfach nicht perfekte Moment, in denen ich so aussah, wie ich eben in Wirklichkeit bin. Und das half mir, mich wieder neu oder anders zu sehen. Besser zu fühlen.
Ebenso heilsam war der ehrliche Austausch mit anderen betroffenen Frauen. Zu wissen, dass man mit diesen Gefühlen nicht allein ist, verändert alles. Denn so viele von uns kämpfen mit ähnlichen Gedanken, nur wird darüber oft geschwiegen.
Du darfst zweifeln, und trotzdem weitergehen
Der wichtigste Satz, den ich in dieser Zeit gelernt habe: Es ist okay, nicht okay zu sein.
Du darfst traurig sein. Du darfst dich in deinem Körper fremd fühlen. Du darfst enttäuscht sein, und trotzdem dankbar. Es gibt kein Entweder-oder. Du darfst alles fühlen. Und du darfst trotzdem weitergehen.
Es ist ein Prozess. Und dieser Weg ist nicht gerade. Er ist manchmal uneben, verwirrend und frustrierend. Aber er führt zurück zu dir, und zwar Schritt für Schritt.
Meine Einladung an dich
Wenn du dich in meinen Worten wiedererkennst, dann möchte ich dich ermutigen: Du bist nicht falsch. Du bist nicht kaputt. Du bist einfach auf einem Weg, der Mut, Geduld und Selbstmitgefühl braucht.
Deshalb lade ich dich herzlich zu meinem kostenlosen Live-Webinar ein:
Thema: Mental Health und Lipödem – Raus aus dem Gedankenkarussell
Termin: Freitag, 10.10.2025 um 19 Uhr
Anmeldung: [https://schwarztina.de/live-webinar-101025/]
Dort spreche ich darüber, wie du nach einer OP wieder in Verbindung mit dir selbst kommst, wie du deine mentale Stärke aufbaust und wie du es schaffst, dich in deinem veränderten Körper wieder wohlzufühlen, und zwar Schritt für Schritt, auf deine ganz eigene Weise.
Du bist nicht allein
Es braucht Mut, sich dem seelischen Teil der Heilung zu stellen. Aber genau dieser Teil ist es, der auf lange Sicht den Unterschied macht.
Du darfst deinen eigenen Weg gehen. In deinem Tempo. Und wenn du das Gefühl hast, dass du diesen Weg nicht allein schaffen musst, dann bin ich da. Mit ehrlichen Antworten, echter Erfahrung und einem offenen Ohr und der nötigen Expertise dir zu helfen!
Deine Tina

Bewirb dich auf ein kostenloses Erstgespräch unter: https://schwarztina.de/termin
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