Lipödem und Urlaub

So bleibst du entspannt am Strand

Ein Urlaub soll Erholung bringen, Leichtigkeit und Abstand vom Alltag. Doch für viele Frauen mit Lipödem bedeutet allein der Gedanke an eine Reise puren Stress: Kompression bei 30 Grad? Schwellungen nach dem Flug? Und was denken andere, wenn ich am Strand liege?

Ich kenne all diese Gedanken nur zu gut, aber ich kann dir versichern: Es ist absolut möglich, mit Lipödem entspannt und genussvoll Urlaub zu machen. Dafür braucht es weder übermäßige Planung noch Verzicht, sondern vor allem eines: gute Vorbereitung, realistische Erwartungen und ein liebevoller Umgang mit dir selbst. In diesem Beitrag teile ich meine ganz persönlichen Erfahrungen und Tipps aus meinem Urlaub in Ägypten, ergänzt mit fachlichen Empfehlungen, die auch für dich hilfreich sein können.

Eine gute Vorbereitung macht den Unterschied

Schon vor der Abreise kannst du entscheidend dazu beitragen, wie wohl du dich unterwegs fühlen wirst. Ich empfehle dir, deine Reise nicht dem Zufall zu überlassen, sondern ganz gezielt Dinge einzuplanen, die dir helfen, mit den typischen Lipödem-Beschwerden umzugehen.

Meine flachgestrickte Kompression ist auf Reisen immer am Start. Gerade bei längeren Fahrten oder Flügen ist sie für mich unverzichtbar. Ebenso wichtig sind kleine Helferlein wie Anziehhilfen, Gummihandschuhe und ein Waschmittel, das speziell für Kompressionswäsche geeignet ist. Ein kühlendes Spray oder eine kleine Sprühflasche mit Wasser, am besten mit etwas Menthol versetzt, sorgt für schnelle Erleichterung, wenn die Beine schwer werden oder die Hitze zu stark ist. Und ein Massageroller oder manuelle Lymphdrainage-Techniken helfen mir, auch ohne große Hilfsmittel die Lymphe in Bewegung zu bringen.

Sportkleidung packe ich übrigens immer mit ein. Nicht, weil ich im Urlaub trainieren „muss“, sondern weil ich die Option gerne habe. Eine bequeme Leggings oder eine kurze Hose, die auch über der Kompression angenehm sitzt, sorgt dafür, dass ich mich auch bei Bewegung wohlfühle. Besonders praktisch finde ich die Active Leggings von Lipoelastic. Wenn du möchtest, kannst du mit meinem Code TINA10 sogar 10 % sparen.

Lange Reisen meistern – entspannt ankommen

Viele fürchten vor allem die An- und Abreise, und das zu Recht, denn langes Sitzen, enge Flugzeugsitze und eingeschränkte Bewegung fördern Schwellungen und Schmerzen. Ich trage deshalb konsequent meine Kompression auf dem Flug und versuche, mich regelmäßig zu bewegen, auch wenn es nur kleine Bewegungen im Sitzen sind: die Füße wippen, die Zehen heranziehen und wieder wegdrücken, um die Wadenpumpe zu aktivieren.

Zudem trinke ich viel stilles Wasser, auch wenn das häufiger zu Toilettengängen führt. Ein kühles Tuch im Handgepäck hilft mir dabei, mich zu erfrischen, wenn es zu warm wird, sei es im Flieger oder am Gate. Nach der Ankunft lege ich, wenn möglich, für ein paar Minuten die Beine hoch oder springe direkt unter die kalte Dusche. Das tut nicht nur meinem Körper, sondern auch meinem Kreislauf gut.

Kompression im Urlaub – ja oder nein?

Eine häufige Frage, die ich immer wieder höre: „Muss ich auch im Urlaub meine Kompression tragen?“ Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Ich persönlich trage meine Kompression in Ägypten am liebsten auf dem Hin- und Rückflug, lasse sie aber im Urlaub selbst meist weg, vor allem am Strand. Für mich ist das ein Stück Freiheit und auch eine bewusste Entscheidung: Ich bewege mich viel im Wasser, relaxe am Strand und lege dabei die Beine hoch und ich bin deutlich weniger gestresst. Ich kann nur meine persönliche Erfahrung teilen, aber ich habe komischerweise im Urlaub deutlich weniger Beschwerden, als Zuhause, was ganz sicher eben auch an dem besonderen Selbstmanagement im Urlaub liegt.

Wenn du dich mit Kompression wohler fühlst oder merkst, dass du ohne stärkere Beschwerden bekommst, dann sprich nichts dagegen, sie auch im Urlaub zu tragen. Wähle dafür luftige Kleidung, atmungsaktive Stoffe und achte darauf, dass du dich nicht unnötig überhitzt und versuche sie mit einer Sprühflasche feucht zu halten, um es einigermaßen erträglich zu machen bei hohen Temperaturen!

Körpergefühl und Selbstvertrauen – raus aus dem Versteck

Ein großes Thema, das im Urlaub oft sehr präsent ist, betrifft das eigene Körperbild. Viele Frauen mit Lipödem fühlen sich unwohl im Bikini, schämen sich für ihre Beine oder vermeiden Situationen, in denen sie sich zeigen müssten. Ich kann das absolut nachvollziehen, und ich habe selbst viele Jahre so gefühlt.

Aber irgendwann habe ich gemerkt: Ich verpasse wertvolle Momente, wenn ich mich ständig verstecke. Heute weiß ich, dass ich mich nicht kleiner machen muss. Ich darf am Strand liegen. Ich darf Sommerkleider tragen, auch mit Kompression. Und ich darf mir meine Auszeit gönnen, und zwar ohne mich für meinen Körper zu rechtfertigen.

Mein Tipp: Wähle Kleidung, in der du dich schön fühlst. Du darfst einen Badeanzug tragen und wenn du dich im Bikini zeigen willst, dann darfst du auch das tun! Lass dich nicht von gesellschaftlichen Idealen einschüchtern. Und erinnere dich daran: Die meisten Menschen im Urlaub sind mit sich selbst beschäftigt. Niemand schaut dich so kritisch an, wie du selbst.

Genuss ohne schlechtes Gewissen – Ernährung im Urlaub

Essen gehört zum Urlaub einfach dazu. Für mich bedeutet das nicht, alles über Bord zu werfen, aber ich gönne mir bewusst und ohne schlechtes Gewissen. Ich halte mich grob an meine Wohlfühl-Routine: morgens und abends eher leicht und nährstoffreich, mittags auch mal etwas üppiger – inklusive Dessert, wenn ich Lust darauf habe.

Ich höre auf mein Bauchgefühl und genieße die Vielfalt, die das Urlaubsbuffet bietet. Viel frisches Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und ausreichend Proteine helfen mir, im Gleichgewicht zu bleiben. Wasser ist mein ständiger Begleiter, Alkohol trinke ich selten – nicht aus Prinzip, sondern weil ich einfach merke, dass er mir nicht guttut.

Und wenn ein Tag mal nicht so läuft, wie geplant? Kein Problem. Ich erinnere mich daran: Der nächste Tag ist eine neue Chance.

Bewegung – intuitiv und ganz ohne Druck

Sport im Urlaub muss nicht anstrengend sein, und er soll dir vor allem guttun. Ich liebe es, mich im Wasser zu bewegen, sei es beim Schwimmen, bei leichter Aquagymnastik oder einfach beim Schnorcheln. Lange Strandspaziergänge oder gemütliches Schlendern durch die Hotelanlage tun mir nicht nur körperlich, sondern auch mental gut.

Wenn es mir danach ist, mache ich auch mal ein kleines Workout im Zimmer, z.B. mit Loop-Bändern oder nur mit dem eigenen Körpergewicht. Aber ich zwinge mich zu nichts. Urlaub ist auch dazu da, den Körper zu spüren, statt ihn zu kontrollieren.

Urlaub als Therapie – auch die Seele darf sich erholen

Nicht nur der Körper braucht Regeneration, auch unsere Seele sehnt sich nach Ruhe. Stress, Selbstkritik und Daueranspannung sind echte Verstärker für Schmerzen, Schwellungen und Unwohlsein. Urlaub ist deshalb weit mehr als nur Freizeit: Er ist eine bewusste Unterbrechung der Dauerschleife. Und das ist für uns Frauen mit Lipödem besonders wichtig.

Nimm dir Zeit für dich. Lies ein gutes Buch. Sitze einfach nur am Wasser. Atme durch. Genieße, dass du nichts leisten musst. All das ist Teil deiner ganz persönlichen Heilreise.

Fazit: Du darfst dir Urlaub erlauben

Ganz egal, ob du schon lange mit Lipödem lebst oder gerade erst diagnostiziert wurdest, du darfst verreisen. Du darfst dich wohlfühlen. Und du darfst deinen Körper nicht nur tragen, sondern auch lieben.

Mit ein bisschen Vorbereitung, Selbstfürsorge und Mut kannst du dir eine Auszeit gönnen, die nicht nur entspannend, sondern auch heilsam ist. Und du bist nicht allein auf diesem Weg. Wenn du dir Begleitung wünschst oder unsicher bist, wie du starten sollst: Ich bin gerne für dich da.

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Du bist wertvoll und dein Leben darf leicht(er) werden.

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