Lipödem oder Lymphödem

So erkennst du den Unterschied!

Viele Frauen mit Lipödem fühlen sich verunsichert. Warum schwellen meine Beine so stark an? Ist das wirklich nur ein Lipödem oder könnte auch ein Lymphödem dahinterstecken? Und was hat das alles mit meinem Lymphsystem zu tun?

In diesem Beitrag bekommst du klare Antworten, einfach erklärt, auf den Punkt gebracht und mit vielen Aha-Momenten. Du erfährst die wichtigsten Unterschiede zwischen Lipödem und Lymphödem, worauf du achten solltest und warum es so entscheidend ist, dein Lymphsystem zu verstehen und zu unterstützen.

Was ist ein Lipödem und was ein Lymphödem

Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich bei Frauen auftritt. Es zeigt sich durch symmetrisch verteilte Fettpolster an Beinen, Hüften, Po und häufig auch an den Oberarmen. Typisch ist ein ausgeprägtes Druck- und Berührungsempfinden sowie ein meist dauerhaftes Schweregefühl in den betroffenen Gliedmaßen. Viele Betroffene neigen zudem zu blauen Flecken, selbst bei leichten Berührungen. Auffällig ist, dass Hände und Füße beim Lipödem ausgespart bleiben. Die Schwellungen enden meist ganz deutlich an den Hand- und Fußgelenken.

Im Gegensatz dazu entsteht ein Lymphödem durch eine Störung im Lymphsystem, bei der Gewebsflüssigkeit nicht mehr ausreichend abtransportiert werden kann. Man unterscheidet zwischen zwei Formen. Das primäre Lymphödem ist angeboren. Hierbei sind die Lymphbahnen von Beginn an unterentwickelt oder fehlen ganz. Das sekundäre Lymphödem hingegen entsteht durch äußere Einflüsse wie Operationen, Bestrahlung, Unfälle oder Infektionen. Besonders häufig tritt es nach Krebsbehandlungen oder durch Narbenbildungen im Bereich der Leiste auf.

Typisch für das Lymphödem ist eine einseitige Schwellung, beispielsweise nur an einem Bein oder Arm. Die Haut zeigt eine deutliche Dellenbildung, wenn man sie eindrückt, was beim Lipödem nicht der Fall ist. Auch Hände oder Füße sind häufig betroffen, und die Haut kann im Verlauf der Erkrankung fester oder verdickt werden.

Warum viele Frauen beides haben

Vor allem im späteren Verlauf, u.a. auch wenn zusätzlich Übergewicht mit ins Spiel kommt, kann das Lipödem das Lymphsystem so stark belasten, dass zusätzlich ein Lymphödem entsteht. In diesem Fall spricht man von einem Lipolymphödem oder auch Lip- und Lymphödem. Die veränderten Fettzellen wirken dabei wie ein Staudamm im Gewebe. Die Lymphflüssigkeit kann nicht mehr ungehindert fließen, staut sich an und verursacht zusätzliche Schwellungen.

Typische Unterschiede im Überblick

Das Lipödem tritt meist beidseitig auf, das Lymphödem dagegen häufig nur einseitig. Während beim Lipödem eine ausgeprägte Schmerzempfindlichkeit, Berührungsempfindlichkeit und Neigung zu blauen Flecken besteht, sind diese Symptome beim Lymphödem eher selten. Beim Lipödem sind Hände und Füße nicht betroffen, beim Lymphödem dagegen schon. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Dellenbildung in der Haut, die beim Lymphödem deutlich sichtbar ist. Das Lipödem beginnt meist hormonell bedingt, zum Beispiel in der Pubertät, nach einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Die hormonelle Verhütung und auch Stress kann Einfluss auf das Lipödem nehmen. Ein Lymphödem kann hingegen angeboren sein oder durch äußere Faktoren wie Operationen oder Unfälle entstehen.

Diagnose – aber bitte richtig

Die richtige Diagnose ist der erste und wichtigste Schritt, um gezielt handeln zu können. Nur wenn die Diagnose eindeutig ist, bekommst du Zugang zu wichtigen Therapien wie Kompression, manueller Lymphdrainage oder Reha-Maßnahmen. Auch eine angepasste Ernährung und Bewegung sind wichtige Bestandteile der konservativen Therapie.

Besonders gut geeignet für die Diagnostik sind Fachärztinnen und Fachärzte für Angiologie, Phlebologie, also Venenmedizin, sowie Lymphologinnen und Lymphologen. Auch spezialisierte Reha-Zentren oder plastische Chirurginnen mit Schwerpunkt Lipödem sind wertvolle Anlaufstellen. Wichtig ist, dass du dich nicht auf allgemeine Aussagen von Haus- oder Hautärztinnen verlässt, sondern gezielt nach Experten suchst, die Erfahrung mit diesen Erkrankungen haben.

Das Lymphsystem als unterschätzter Helfer

Das Lymphsystem übernimmt im Körper die Funktion eines Reinigungs- und Abtransportsystems. Es befördert überschüssige Gewebsflüssigkeit, Stoffwechselprodukte, Bakterien, Viren und Entzündungsstoffe aus dem Körper heraus. Es spielt damit eine zentrale Rolle für das Immunsystem, die Regeneration und das allgemeine Wohlbefinden.

Das Problem: Bei vielen Menschen ist das Lymphsystem durch Bewegungsmangel, Stress oder hormonelle Einflüsse nicht voll funktionsfähig. Bei Frauen mit Lipödem oder Lymphödem ist das System oft dauerhaft überlastet. Es arbeitet langsamer, und der Körper kann sich nicht ausreichend selbst entlasten.

Fazit

Egal ob du vom Lipödem, Lymphödem oder beiden betroffen bist, das Wichtigste ist, dass du deinen Körper ernst nimmst, die Unterschiede verstehst und gezielt Maßnahmen ergreifst, um dein Lymphsystem zu unterstützen. Du bist nicht allein. Es gibt viele Wege, aktiv etwas zu verändern und deine Gesundheit zu fördern.

In der nächsten Folge zeige ich dir, wie die manuelle Lymphdrainage wirklich wirkt, woran du erkennst, ob sie dir hilft, und wie du dein Lymphsystem sogar selbst aktivieren kannst. Bleib dran, denn dein Körper wird es dir danken.

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