Wenn nichts mehr hilft und man trotzdem nicht aufgeben will

Viele Frauen mit Lipödem kennen das Gefühl: Man macht und tut, treibt Sport, ernährt sich gesund, zählt Kalorien und trotzdem passiert so gut wie nichts. Die Waage bleibt stur, der Körper schmerzt immer mehr, das Selbstwertgefühl sinkt. 
Joa, was soll ich sagen, ich kenn’s, denn genauso war es auch bei mir.

Ich war sportlich aktiv, habe eine Diät nach der anderen gemacht und trotzdem ging es mir körperlich wie seelisch immer schlechter. Erst mit der Diagnose Lipödem 2015 kam etwas Klarheit, aber natürlich war es zu Beginn erst mal auch der Schock und die Frage: Was, wenn sich nie etwas ändern wird?

Vom Kontrollverlust zur Klarheit

Zu dem Zeitpunkt war ich schon lange nicht mehr in meiner Kraft. Ich fühlte mich machtlos, gefangen im eigenen Körper und in einem System aus Diäten, Frust und Selbstvorwürfen. Hinzu kamen meine Typ-1-Diabetes-Erkrankung, die mich schon seit meinem 11. Lebensjahr begleitet und später auch die Diagnose Binge-Eating-Disorder.
Es war, als würde sich ein Problem ans nächste reihen und ich stand mittendrin, ohne Plan und ohne Energie. Vollkommen gefrustet und müde vom Leben!

Der Wendepunkt kam, als ich merkte, dass ich nicht mehr so weitermachen kann. Ein beinahe-Unfall mit dem Auto war der Auslöser, der mir die Augen geöffnet hat. Ich war erschöpft, emotional wie körperlich am Ende, aber ich das erste Mal bereit, Hilfe anzunehmen.

Der Weg raus beginnt im Kopf

Rückblickend war das einer der wichtigsten Schritte: zu erkennen, dass Veränderung nicht im nächsten Diätplan beginnt, sondern im Kopf und im Herzen. Ich begann, Verantwortung für mich zu übernehmen. Schluss mit Selbstvorwürfen, ich fing an, für mich zu sorgen.

Ich habe verstanden, dass ich meine Geschichte nicht ändern kann, aber ich kann entscheiden, wie sie weitergeht. Und genau das möchte ich heute weitergeben: Es ist möglich, mit Lipödem abzunehmen, sich wieder im eigenen Körper wohlzufühlen und Schritt für Schritt raus aus der Ohnmacht und er Opferrolle zu finden. Aber dafür braucht es einen ganzheitlichen Blick und natürlich eine Portion Mut, neue, vielleicht andere Wege zu gehen.

Ernährung, Bewegung, ein stabiles Mindset und kein Schwarz-Weiß-Denken

Heute arbeite ich mit meinem eigenen Coaching-Konzept, der B-E-M-K-Methode:
Bewegung, Ernährung, Mindset und Kompression bilden das Fundament. Es geht nicht um Verzicht, sondern um Balance. Nicht um Perfektion, sondern um Ehrlichkeit. Nicht um eine weitere Diät, sondern um ein stabiles Konzept, das zu deinem Leben passt, und zwar ohne einen müde zu machen oder zu überfordern, denn das sind viele von uns ohnehin schon!

Auch ich war nicht sofort offen für all diese Veränderungen. Kompressionstragen im Sommer? Früher undenkbar. Heute weiß ich: Sie hilft mir! Genau wie bewusste Ernährung, ausreichend Bewegung und die mentale Arbeit, denn die größten Herausforderungen sitzen zwischen den Ohren. 

Du musst nicht alles allein schaffen

Viele meiner Klientinnen kommen zu mir, wenn sie nicht mehr weiterwissen. Sie haben sich selbst aufgegeben oder stehen kurz davor. Ich verstehe das, denn ich war selbst schon an diesem Punkt. Deshalb ist mein Coaching nicht nur fachlich fundiert, sondern auch voller Mitgefühl, Verständnis und Erfahrungen aus mehr als 6 Jahren Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten.

Fakt ist: Ich weiß, wie es sich anfühlt. Ich weiß, wie es dir geht.

Mein größter Appell an dich: Warte nicht, bis es fünf vor zwölf ist. Du musst nicht alles allein schaffen. Aber du musst bereit sein, den ersten sinnvollen und effektiven Schritt zu gehen.

Fazit: Es ist nie zu spät, dich für dich zu entscheiden

Wenn du das Gefühl hast, du drehst dich im Kreis, steckst fest und verlierst dich selbst, dann ist genau jetzt der richtige Moment, um loszugehen. Nicht für eine nächste Diät. Nicht für andere Menschen. Sondern für dich selbst.

Ich habe es geschafft, mich aus der Opferrolle zu befreien und ich bin mir sicher, du kannst das auch.