Der Weg zur Geschlechtsidentität ist eine zutiefst persönliche und oft herausfordernde Erfahrung. Immer mehr Menschen auf der ganzen Welt teilen mutig ihre Geschichten über ihren Wandel vom Mann zur Frau oder andersrum, um Verständnis, Akzeptanz und Empathie zu fördern. Auch Josefin hat diese Reise als Transgender gemacht.
Der Begriff „Transgender“ bezieht sich auf Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
Mit anderen Worten: Eine Person, die sich als Transgender identifiziert, empfindet ihre eigene Geschlechtsidentität anders als das biologische Geschlecht, das anhand körperlicher Merkmale bestimmt wird.
Josefin wurde mit den äußeren Merkmalen eines Jungen geboren. Sie hat aber schon sehr früh, im Alter von 4-5 Jahren, gemerkt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie aber noch nicht, was mit ihr los war.
Durch das Internet fand Josefin relativ schnell heraus, dass sie im falschen Körper geboren wurde, sie war damals 10-12 Jahre alt, also grade inmitten der Pubertät, denn innerlich hat sie sich immer als Mädchen gefühlt.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Geschlecht und Geschlechtsidentität zwei verschiedene Konzepte sind. Das biologische Geschlecht wird in der Regel bei der Geburt anhand körperlicher Merkmale festgelegt, während die Geschlechtsidentität das eigene, innere Verständnis des Geschlechts einer Person beschreibt.
Inzwischen bezeichnet sich Josefin selbst als Frau mit Trans-Hintergrund, denn ihre Transition ist abgeschlossen. Die Transition von Mann zu Frau, auch Geschlechtsangleichung oder Geschlechtsumwandlung genannt, ist ein umfassender und individueller Prozess, bei dem eine Person ihre Geschlechtsidentität von männlich zu weiblich ändert.
Transgender-Personen können verschiedene Wege zur Geschlechtsangleichung einschlagen, einschließlich sozialer, medizinischer und/oder rechtlicher Maßnahmen. Dazu gehören die Verwendung eines anderen Namens und eines anderen Pronomens, Hormontherapien, geschlechtsangleichende Operationen oder rechtliche Schritte zur Änderung von Dokumenten.
Die geschlechtsangleichende Operation fand für Josefin vor sieben Jahren statt und ist für sie definitiv der zweite Geburtstag, der ihr inzwischen wichtiger ist, als ihr eigentlicher Geburtstag. Der Transitionsprozess kann verschiedene Aspekte des Lebens einer Person betreffen, einschließlich sozialer, emotionaler, physischer und rechtlicher Aspekte.
Die soziale Transition umfasst die Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes und der sozialen Rolle. Dies kann die Änderung des Namens, der Pronomen und des äußeren Erscheinungsbildes beinhalten, um der inneren Geschlechtsidentität besser zu entsprechen. Josefin betont hier sehr deutlich, dass der Name, den sie als Junge hatte, tabu ist. Den hat niemand zu interessieren, denn er gehört nicht mehr zu ihr, sie ist jetzt Josefin.
Manche Menschen entscheiden sich für medizinische Maßnahmen, um ihr äußeres Erscheinungsbild ihrer Geschlechtsidentität anzupassen. Dazu kann eine Hormontherapie gehören, um die sekundären Geschlechtsmerkmale zu verändern, z. B. die Entwicklung des Brustgewebes. Auch Josefin nimmt Testosteron-Blocker und die „Pille“ ein.
Einige Personen entscheiden sich für eine geschlechtsangleichende Operation, um ihr äußeres Erscheinungsbild weiter anzupassen. Dies kann die Entfernung von Brustgewebe (topische Chirurgie), geschlechtsangleichende Operationen (Genitaloperationen) und andere Eingriffe umfassen.
Der psychosoziale Aspekt des Übergangs ist von entscheidender Bedeutung. Viele Menschen suchen Unterstützung durch Psychotherapie oder Selbsthilfegruppen, um mit den Herausforderungen und Freuden der Transition umzugehen.
Die rechtliche Anerkennung des Geschlechts kann von Land zu Land und von Region zu Region unterschiedlich sein. Dies kann die Änderung von Ausweispapieren, Geburtsurkunden und anderen rechtlichen Dokumenten beinhalten.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Entscheidung für eine Geschlechtsumwandlung sehr individuell ist und der Zeitpunkt und die Art der Schritte, die eine Person unternimmt, stark variieren können. Eine unterstützende Gemeinschaft, einschließlich Freunden, Familie und professioneller Hilfe, kann für eine erfolgreiche Transition entscheidend sein.
Josefin hat sich viele Jahre versteckt. Mit 19/20 Jahren outete sie sich zum ersten Mal bei ihrer Großmutter. Auch die Oma hatte schon immer das Gefühl, dass Josefin im falschen Körper geboren wurde. Sie hatte Verständnis und stand immer hinter ihr.
Das Versteckspiel ging jedoch weiter, aber zu dieser Zeit war Josefin schon in psychologischer Betreuung, was auch eine Voraussetzung für die Transition ist.
Erst nach dem Tod ihrer Oma beschloss Josefin, sich nicht mehr zu verstecken. Daraufhin hat sie sich auch ihrer Familie und Freunden gegenüber geoutet.
Außerdem wurde bei Josefin im Alter von 10 Jahren zu Beginn der Pubertät, also noch als Junge, ein Lipödem diagnostiziert. Gleichzeitig leidet Josefin auch an einem Lymphödem.
Das Lipödem ist auch in ihrer Familie bekannt, außer ihr sind auch ihre Großmutter und ihr Großvater mütterlicherseits sowie ihre Mutter betroffen.
Früher waren bei Josefin nur die Beine betroffen, aber seit ca. 2 Jahren sind auch die Arme betroffen. Viele werden jetzt denken, dass sich das Lipödem durch die Hormontherapie bzw. durch die Operationen, die im Zuge der Transition durchgeführt wurden, verschlimmert hat. Dies ist jedoch nicht der Fall.
Josefin hat zwar festgestellt, dass ihre Beine dicker geworden sind und sich ihre Proportionen durch die Hormone verändert haben, aber ihr Schmerzempfinden in den Beinen hat sich durch die konservative Lipödemtherapie sogar verbessert.
Die Akzeptanz und Unterstützung von Transgendern in der Gesellschaft ist entscheidend für die Förderung ihrer psychischen Gesundheit und ihres Wohlbefindens. Der Respekt vor der Selbstidentifikation und die Anerkennung der von der betroffenen Person angegebenen Geschlechtsidentität spielen dabei eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, Menschen in ihrer Selbstidentifikation zu respektieren und ihnen Raum zu geben, ihre eigene Identität zu leben.
Wer mehr über Josefin, ihren Weg vom Mann zur Frau und ihren Umgang mit dem Lipödem erfahren möchte, sollte sich den aktuellen Podcast oder die YouTube-Folge anhören.
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