Glukose-Trick bei Lipödem

Weniger Heißhunger, Schwellungen und mehr Energie?
Mein Selbsttest

Warum Blutzuckerschwankungen bei Lipödem problematisch sind

Viele Frauen mit Lipödem kämpfen mit Heißhungerattacken, sogenannten Energietiefs nach dem Essen und hartnäckigen Schwellungen. Oft wird dabei übersehen, dass diese Symptome eng mit dem Blutzuckerspiegel zusammenhängen. Denn starke Blutzuckerschwankungen können nicht nur das Hungergefühl und Stimmungsschwankungen verstärken, sondern auch Entzündungsprozesse im Körper fördern, Wassereinlagerungen begünstigen und den Stoffwechsel ganz allgemein belasten.

Ein stabiler Blutzucker ist also besonders für Frauen mit Lipödem wichtig. Der Glukose-Trick, entwickelt von der Biochemikerin Jessie Inchauspé (Glucose Goddess), verspricht u.a.: weniger Heißhunger, mehr Energie und eine verbesserte Stoffwechselregulation – ohne Verzicht oder eine komplizierte Ernährungsform. 

Aber funktioniert das wirklich? Ich war selbst neugierig und habe es ausprobiert.

Wie funktioniert der Glukose-Trick?

Der Glukose-Trick basiert auf einfachen Anpassungen in der Ernährung, die helfen sollen, Blutzuckerschwankungen zu reduzieren. Er besteht aus drei zentralen Prinzipien:

1. Gemüse zuerst essen – für weniger Heißhunger und stabilen Blutzucker

Wenn du deine Mahlzeit mit ballaststoffreichem Gemüse beginnst, wird die Aufnahme von Zucker ins Blut verlangsamt. Ballaststoffe wirken wie ein natürlicher Schutzschild für den Darm und sorgen dafür, dass der Blutzucker nach dem Essen nicht rasant ansteigt.
Ein hoher Blutzuckerspiegel führt dazu, dass der Körper viel Insulin ausschüttet, um den Zucker in die Zellen zu transportieren. Doch ein hoher Insulinspiegel kann auch Entzündungen fördern, die Fettverbrennung hemmen und Wassereinlagerungen verstärken – genau das, was Frauen mit Lipödem vermeiden wollen.

Wer seine Mahlzeiten mit Gemüse beginnt, kann diesen Effekt deutlich abmildern. Ideal sind ballaststoffreiche Gemüsesorten wie Blattgemüse, Brokkoli oder Zucchini. 

2. Apfelessig vor dem Essen – für eine langsamere Zuckeraufnahme

Apfelessig enthält Essigsäure, die die Verdauung von Kohlenhydraten verlangsamt und so hilft, Blutzuckerspitzen zu reduzieren. Studien zeigen, dass Essigsäure die Umwandlung von Stärke in Zucker hemmt und dadurch den Insulinanstieg nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten abfedert.

Besonders für Frauen mit Lipödem könnte das von Vorteil sein, da Insulin nicht nur den Zuckerstoffwechsel steuert, sondern auch Fettablagerungen beeinflussen kann. Hohe Insulinspiegel fördern die Fettspeicherung, während stabile Insulinwerte helfen, den Fettstoffwechsel besser zu regulieren.

Empfohlen wird ein Esslöffel Apfelessig in einem Glas Wasser etwa 10 bis 15 Minuten vor dem Essen. Wichtig ist, den Apfelessig immer zu verdünnen, um den Zahnschmelz nicht zu schädigen.

3. Bewegung nach dem Essen – um den Zucker direkt zu verwerten

Nach dem Essen bleibt Zucker für eine gewisse Zeit im Blut, bevor er von den Zellen aufgenommen wird. Wenn wir uns direkt nach einer Mahlzeit bewegen, kann der Körper den Zucker schneller verwerten, anstatt ihn als Fett zu speichern.

Bereits 10 bis 20 Minuten leichte Bewegung nach dem Essen können helfen, den Blutzucker zu stabilisieren. Dabei geht es nicht um intensives Training, sondern um sanfte Bewegung wie Spazierengehen, leichtes Stretching oder Haushaltsaktivitäten.

Für Frauen mit Lipödem ist dies besonders interessant, da regelmäßige Bewegung auch dabei helfen kann, Lymphstauungen zu reduzieren und die Durchblutung in den betroffenen Bereichen zu verbessern.

Warum der Glukose-Trick für Frauen mit Lipödem besonders hilfreich sein kann

Lipödem ist nicht nur eine Fettverteilungsstörung, sondern auch eng mit Entzündungsprozessen im Körper verbunden. Forschungen zeigen, dass Insulin und Blutzuckerschwankungen Entzündungen verstärken können. Ein stabiler Blutzucker kann also nicht nur Heißhunger und Energietiefs reduzieren, sondern möglicherweise auch dazu beitragen, Entzündungen und Schwellungen bei Lipödem zu lindern.

Ein weiterer Vorteil: Weniger Heißhunger bedeutet, dass es leichter fällt, eine gesunde Ernährung beizubehalten und als positiver Nebeneffekt fällt eine Gewichtsreduktion auch leichter. Viele Frauen mit Lipödem kennen das Problem, dass sie nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit schnell wieder Hunger bekommen und dann oft zu ungesunden Snacks greifen. Der Glukose-Trick kann hier helfen, Gelüste besser in Zaum zu halten und so langfristig eine ausgewogenere Ernährung unterstützen.

Mein Selbsttest: Hat der Glukose-Trick bei mir funktioniert?

Ich habe zwei der drei Methoden ausprobiert:

Ich habe zu jeder Mahlzeit zuerst mein Gemüse gegessen und dann Proteine und Fette. Zum Schluss erst kamen die Kohlenhydrate und ein süßes Dessert. 
Außerdem habe ich mich entweder nach dem Mittagessen bewegt und bin eine kleine Runde spazieren gegangen oder ich habe 20-30 Minuten nach dem Abendessen auf meinen Laufband verbracht. 

Die Sache mit dem Apfelessig habe ich getestet, aber für mich persönlich war der Geschmack einfach zu unangenehm – sorry, vielleicht bin ich auch einfach eine Mimose (grins)

Aber die Erfahrungen, die ich gemacht habe, dürfen sich trotzdem sehen lassen, denn ich hatte echt nach dem Essen deutlich mehr Energie und so gut wie gar keine Müdigkeit mehr. Mir ging es insgesamt wirklich besser. Die Süßgelüste und der Heißhunger wurden auch weniger, besonders am Nachmittag, hätte ich kaum noch Verlangen nach etwas Süßem.
Und, was echt krass war, ich hatte nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten oft mir vermehrten Wassereinlagerungen zu kämpfen, die waren nach nur ein paar Tagen durch den Glukose-Trick viel besser.
Gerade in Verbindung mit Lipödem fand ich es spannend, wie stark sich Blutzuckerschwankungen auf mein Wohlbefinden auswirken. Natürlich ist der Glukose-Trick keine Wunderlösung, aber er kann helfen, den Körper zu entlasten und typische Beschwerden zu reduzieren.

So kannst du den Glukose-Trick selbst ausprobieren

Wer den Glukose-Trick selbst testen möchte, kann ihn ganz unkompliziert in den Alltag integrieren:

  • Beginne mit einer Mahlzeit pro Tag: Teste die Methode zuerst beim Mittag- oder Abendessen.
  • Mach dir keinen Druck: Kleine Veränderungen können langfristig große Auswirkungen haben.
  • Höre auf deinen Körper: Wenn du merkst, dass eine Methode nicht zu dir passt, dann lass sie weg.

Falls du weitere Unterstützung bei der Ernährung mit Lipödem suchst, kann es sinnvoll sein, deine Essgewohnheiten genauer zu analysieren. Eine individuell angepasste Ernährungsstrategie kann oft noch bessere Ergebnisse bringen.

Wenn du dabei Unterstützung möchtest, schau gerne auf meiner Website vorbei https://schwarztina.de/ oder buche ein kostenloses Erstgespräch mit mir oder meinem Team.

Bewirb dich auf ein kostenloses Erstgespräch unter: https://schwarztina.de/termin

Wer mehr über mich erfahren will, darf mich auch gerne auf Facebook / Instagram besuchen:
https://www.facebook.com/Tissi.Schwarz

Instagram: tina_schwarz.lipoedem_talk

Zu meiner Facebookgruppe „Lipödem – Die Kampfansage“
http://lipoedem-die-kampfansage.de

Nach oben scrollen