fbpx

Liposuktion – Zwischen Mut machen und Selbstzweifeln

Diese Woche geht es in der aktuellen Podcast- bzw. YouTube-Folge um das Thema „Liposuktion – Zwischen Mut machen und Selbstzweifeln“. 
Ein sehr wichtiges Thema, wie ich finde, denn es wird nicht gerne offen darüber gesprochen und kaum jemand kann sich vorstellen, was nach einer Liposuktion eigentlich in Kopf und Körper vorgeht.

Die Herausforderungen im Heilungsjahr

Lena, meine Interviewpartnerin, die ihr auch schon aus einer anderen Folge 219 kennt (https://youtu.be/CtpvvTAzbp8?si=a6F5kWXOLY811lM), hat mittlerweile insgesamt vier Liposuktionen hinter sich. Lena wurde an den Beinen, den Armen, am Bauch und am Rücken operiert. Nun hat sie gerade das Heilungsjahr nach ihrer letzten Liposuktion hinter sich und berichtet offen über ihre positiven und auch negativen Erfahrungen und wie es ihr jetzt nach der Liposuktion geht.

Nach einer Liposuktion ist Geduld gefragt. Auch wenn die Operation erfolgreich war, ist das Jahr der Heilung entscheidend. Im sogenannten Heilungsjahr darf man sich bewusst werden, dass der Heilungsprozess Zeit braucht. Schwellungen, Blutergüsse und diverse Unannehmlichkeiten sind völlig normal. 

Kopf gegen Körper 

Auch der Kopf spielt nicht immer sofort mit und die Erwartung, direkt nach der Operation perfekte Ergebnisse zu sehen, kann zu Frustration führen. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass der Körper Zeit braucht, um sich zu erholen und anzupassen, um zu heilen!Auch Lena hat sich vor unserem Interview gefragt, was eigentlich im letzten Jahr passiert ist und ihr erster Impuls war tatsächlich: Nichts! Laut Lena wartet man immer auf die große Heilung und dass alles gut wird und natürlich ist nach dieser Zeit auch vieles gut geworden, aber Lena neigt, wie sehr viele Menschen dazu, eher das Negative zu sehen und hat festgestellt, dass sie in diesem Jahr sehr viel Zeit verloren hat. Sie war so sehr auf den Heilungsprozess und auf sich selbst konzentriert und plötzlich musste sie feststellen, dass das Jahr vorbei war. Der Prozess dauert natürlich seine Zeit, aber nach und nach und inzwischen bemerkt Lena Fortschritte.
Zum Beispiel war Lena nie ein Fan der Kompression, aber als sie zum ersten Mal nach den Operationen die Kompression ablegen konnte und durfte, war das ein Punkt, an dem Lena dachte: „Jetzt geht es voran“. Ende letzten Jahres fühlte sie sich zum ersten Mal gut ohne die ständigen Schwellungen.

Positive Veränderungen nach den Liposuktionen

Trotz der Herausforderungen und Selbstzweifel, die wir auch ansprechen, kann eine Liposuktion auch positive Veränderungen mit sich bringen. Häufig wird von einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität nach der Operation berichtet. Weniger Schmerzen, eine verbesserte Beweglichkeit und ein gesteigertes Selbstbewusstsein sind positive Erfahrungen. Zudem können sich die Körperproportionen harmonisieren und die Kleidung besser passen. Diese positiven Veränderungen können dazu beitragen, sich insgesamt wohler im eigenen Körper zu fühlen und ein aktiveres Leben zu führen.
Im Fall von Lena sieht es so aus, dass sie immer noch die gleiche Kleidung trägt, zum einen traut sie sich nicht, andere zu kaufen, zum anderen hat sich ihre Hosengröße nicht wirklich verändert. 
Nach der Liposuktion treibt Lena sehr viel mehr Sport und hat wieder Spaß an der Bewegung gefunden. Auch das Laufen, das ihr früher immer Probleme bereitet hat, macht ihr jetzt wieder deutlich mehr Spaß und es fällt ihr viel leichter.

Überschüssige Haut

Ein Aspekt, der oft verschwiegen wird, ist die Möglichkeit, dass nach einer Liposuktion überschüssige Haut zurückbleibt. Dies kann vor allem dann auftreten, wenn große Fettmengen entfernt wurden oder die Haut, aufgrund eines früheren Übergewichts, bereits stark gedehnt war. Die plötzliche Veränderung des Körperbildes kann zu extremen Selbstzweifeln führen. Statt sich attraktiv und selbstbewusst zu fühlen, hat man mit Unsicherheit und einem negativen Körperbild zu kämpfen.
Obwohl Lena vor den Operationen immer gesagt wurde, dass sie sehr viel Muskelmasse hat, sich die Sache mit der Haut mit viel Geduld sicher alles legen wird und sie auch hoffnungsvoll war, kam es leider anders. Für Außenstehende ist das nicht sichtbar, aber Lena sieht es. Wenn sie an sich herunterschaut, dann ist da überschüssige und leere, lose Haut. Das macht ihr auch ein Jahr nach der Liposuktion noch zu schaffen, vor allem der Kopf blockiert hier extrem. 
Außerdem stellt Lena fest, dass sich, obwohl ihr insgesamt rund 17 Liter abgesaugt wurden, ihr Gewicht nach den vier Operationen nicht verändert hat. Auch das kann der Kopf nur schwer verstehen.

Reshape

Zurzeit denkt Lena auch über ein Reshape nach, denn ihr Bauch ist nicht so geworden, wie sie sich das vorgestellt hat. Und obwohl sie immer Sport getrieben hat, ist ihr Bauch nach den Operationen mit der Zeit immer runder geworden und sieht unproportioniert aus. Zudem hat Lena noch mit Lipomen am Bauch zu kämpfen, was sie in ihrer Entscheidung natürlich bestärkt.
Selbstkritik und Krisenbewältigung
Selbstkritik ist ein normaler Teil des Genesungsprozesses nach einer Liposuktion, aber es ist wichtig, sie in gesunden Grenzen zu halten. Es ist verständlich, dass man nach einem solchen Eingriff seinen Körper kritisch betrachtet und vielleicht Unvollkommenheiten bemerkt. 
Auch Lena stellt fest, dass sie nach den Eingriffen viel selbstkritischer geworden ist. 
Grundsätzlich denke ich, dass man die Veränderungen bei anderen immer viel besser wahrnehmen und annahmen kann, weil man mit sich selbst meist viel kritischer umgeht, dass man die Veränderung des Körpers gar nicht richtig wahrnehmen kann. Mir selbst geht es im Moment auch so und ich muss feststellen, dass ich mich auf Fotos teilweise ganz anders sehe, als wenn ich mich vor dem Spiegel betrachte.
Hier spielt auch der Punkt der Attraktivität eine Rolle. Gerade in sexueller Hinsicht hat sich bei Lena nach den vier Operationen viel verändert. Früher war sie sehr selbstbewusst, heute hat sie eine Blockade. Viel Reden und eine offene Kommunikation zu ihrem Partner und ihren Mitmenschen haben ihr dabei geholfen, diverse Blockaden in den Griff zu kriegen.

Selbstfürsorge und Achtsamkeit 

In der schwierigen Phase nach einer Fettabsaugung ist Selbstfürsorge das A und O. Es ist wichtig, sich Zeit zu geben, den eigenen Körper zu akzeptieren und Geduld mit sich selbst zu haben. Auch die Unterstützung durch Familie, Freunde oder professionelle Therapeuten kann hilfreich sein. Offene Gespräche zu führen und Erfahrungen auszutauschen, kann den Betroffenen zeigen, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein sind.
Lena ist der Meinung, dass die Operationen ihr geholfen haben, ein bisschen besser auf sich selbst zu achten. Zu den Dingen, die Lena für sich entdeckt hat, gehören Eisbäder und tägliche Routinen, wie das Bürsten nach dem Duschen oder das Eincremen des Körpers. Vor der Liposuktion dachte Lena, dass sie sich nicht viel um ihre Beine kümmern wollte. Jetzt, nach der Liposuktion, hat Lena auch optisch keine Probleme mehr mit ihren Beinen, obwohl sie nach wie vor nicht schön aussehen.

Reaktionen vom Umfeld

Das Umfeld spielt bei der Genesung nach einer Liposuktion eine entscheidende Rolle. Familie, Freunde und sogar Arbeitskollegen können einen großen Einfluss haben. Ein unterstützendes Umfeld kann dazu beitragen, Selbstzweifel abzubauen und das Selbstvertrauen zu stärken. Es ist wichtig, offen über die Erfahrungen und Gefühle nach der Operation zu sprechen, damit das Umfeld besser verstehen kann, was man nach einer Liposuktion durchmacht. Ein respektvolles und einfühlsames Umfeld kann einen großen Unterschied machen und den Heilungsprozess positiv beeinflussen. Daher ist es wichtig, sich mit Menschen zu umgeben, die einen unterstützen, und gleichzeitig darauf zu achten, negative Einflüsse zu minimieren.
Lena ist sich bis heute nicht sicher, ob ihr Umfeld die Liposuktion überhaupt bemerkt hätte, wenn sie nicht darüber gesprochen hätte. Wie bereits erwähnt, haben sich Lenas Statur und ihr Gewicht kaum verändert, da relativ viel Masse durch Muskeln ersetzt wurde. Es ist alles nur etwas anders proportioniert. 
Das Umfeld hat sich also weder negativ noch besonders positiv zu Lena geäußert. Lena wurde aber unterstützt, wenn es ihr schlecht ging.

Lenas Rat an die Community

Abschließend gibt Lena zu verstehen, dass sie den Schritt der Liposuktion nicht bereut. Lena ist dankbar und findet ihr neues Ich gut, denn die Vergangenheit und die Erfahrungen haben sie zu dem gemacht, was sie heute ist. Lena ist sich sicher, dass das Thema Körper und Körperbild einfach noch Zeit und Geduld brauchen, schließlich muss man sich selbst neu kennenlernen. Das geht nicht von heute auf morgen. Außerdem betont Lena, dass man sich auf seinem Weg der Heilung nicht mit anderen vergleichen sollte, denn jeder Körper ist anders. Lena weiß aber auch, dass das gerade durch die sozialen Medien schwierig ist, denn hier geht es natürlich viel um Äußerlichkeiten, gerade auch in der Lipödem-Community.
Was Lena der Community noch mit auf den Weg geben möchte, ist, dass es absolut legitim ist, sich Hilfe zu holen, wenn man das Gefühl hat, allein nicht klarzukommen. Auch Lena ist diesen Schritt gegangen und hat sich Hilfe geholt. 

Wer mehr über Lena und ihre Erfahrungen nach der Liposuktion erfahren möchte, sollte sich unbedingt die neue Podcast- oder YouTube-Folge anhören und wenn du magst, dann kannst du ihr auch über Instagram folgen: https://www.instagram.com/von_wegen_lipoedem/

Und egal, ob du nun VOR, gerade MITTENDRIN oder NACH einer Liposuktion stehst, wenn du merken solltest, dass du damit überfordert bist und dir Unterstützung wünschst, dann bin ich gerne an deiner Seite, denn ich weiß, wie es dir geht und helfe dir gerne durch sämtliche Höhen und Tiefen hindurch! 

Bewirb dich auf ein kostenloses Erstgespräch unter: https://schwarztina.de/termin

Wer mehr über mich erfahren will, darf mich auch gerne auf Facebook besuchen:
https://www.facebook.com/Tissi.Schwarz

Zu meiner Facebookgruppe „Lipödem – Die Kampfansage“
http://lipoedem-die-kampfansage.de

Nach oben scrollen