Schwanger mit Lipödem: Eine Reise voller Herausforderungen und Hoffnung
Für viele Frauen mit Lipödem stellt sich die Frage: Ist eine Schwangerschaft mit dieser chronischen Erkrankung möglich oder vielmehr soll ich den Schritt ins Hormonchaos wagen?
Im Interview mit Marlene, einer Lipödem-Botschafterin von FRAUENSACHE, erfahren wir, wie sie ihre Schwangerschaft erlebt und wie sie mit den besonderen Herausforderungen umgegangen ist. Dieser Blogbeitrag fasst ihre wichtigsten Tipps und Erfahrungen zusammen – und zeigt, dass eine Schwangerschaft trotz Lipödem gut verlaufen kann, wenn man vorbereitet ist.
Der bewusste Entschluss zur Schwangerschaft
Marlene hat sich lange Gedanken darüber gemacht, ob sie mit Lipödem ein Kind bekommen möchte. Die Entscheidung, schwanger zu werden, trifft sie bewusst, nachdem sie sich umfassend medizinisch beraten ließ.
Ihr erster Tipp an alle Frauen mit Lipödem: Sich vorab gut zu informieren und sich unbedingt frühzeitig ein kompetentes Arztteam aufzustellen.
Marlene betont, dass es wichtig ist, vorher zu wissen, worauf man sich einlässt, und für sich klarstellen: Möchte ich das? Wenn die Entscheidung bewusst getroffen wird, lassen sich viele Unsicherheiten leichter überwinden.
Kompression während der Schwangerschaft: Mehr als nur ein Hilfsmittel
Ein wesentlicher Aspekt ihrer Schwangerschaft war die Kompressionsversorgung. Marlene war sich schon früh bewusst, dass sie auf ihre Kompressionsstrümpfe nicht verzichten kann. Überraschenderweise stellte sich heraus, dass die Kompression nicht nur gegen Schwellungen halfen, sondern auch Schwangerschaftsübelkeit lindern konnten! Marlene testete es selbst und bemerkte, dass die Übelkeit stärker wurde, wenn sie die Kompression nicht trug.
Ihr Tipp: Frühzeitig ein Rezept für Schwangerschaftskompressionsstrümpfe einholen. Die Strümpfe gibt es mit speziellen Abschlüssen am Leibteil, die mit dem Bauch mitwachsen und keinen Druck ausüben. So bleibt die Versorgung auch bei fortschreitender Schwangerschaft komfortabel.
Individuelle Anpassung der Kompression
Da sich der Körper in der Schwangerschaft verändert, hat auch Marlene ihre Versorgung angepasst. Sie trugen während der heißen Sommermonate Kniestrümpfe, um sich wohler zu fühlen. Auch hier zeigt sich, wie wichtig es ist, offen mit dem Sanitätshaus und den Ärzten zusammenzuarbeiten, um die beste Lösung zu finden.
Ein weiterer hilfreicher Tipp von Marlene: Anziehhilfen für Kompressionsstrümpfe. Gerade in den letzten Wochen der Schwangerschaft, wenn der Bauch wächst, kann das Anziehen der Kompression eine Herausforderung sein. Es gibt verschiedene Hilfen, die den Prozess erleichtern – und diese können sogar von der Krankenkasse verschrieben werden!
Bewegung und Ernährung: Anpassung ist der Schlüssel
Marlene war vor der Schwangerschaft sportlich aktiv, musste jedoch aufgrund der Übelkeit und des wachsenden Bauchs einige Anpassungen vornehmen. Ihr geliebtes Trampolin-Training musste sie durch lange Spaziergänge und sanftes Walken ersetzen. Sie rät: Bleib flexibel und passe dein Bewegungsprogramm an, aber bleib in Bewegung!
Auch bei der Ernährung blieb Marlene achtsam. Sie betont, dass es in der Schwangerschaft nicht um Diäten geht, sondern darum, sich und das Baby gut zu versorgen. Für sie war die grundlegende Ernährung sehr wichtig, da sie damit bereits vor der Schwangerschaft gute Erfahrungen gemacht hatte. Auch wenn ihre Essgewohnheiten sich verändert haben (zum Beispiel das Verlangen nach kalten Getränken statt warmem Wasser), empfiehlt sie stets, auf den Körper zu hören und ihn mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen.
Die psychische Komponente: Umgang mit Ängsten
Wie viele Frauen mit Lipödem hatten auch Marlene Angst vor der Gewichtszunahme und den möglichen Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Irgendwie total verständlich, aber dennoch ist eine Zunahme während der Schwangerschaft normal, was nicht unbedingt gleich bedeutet, dass das Lipödem-Fett sich vermehrt. Die Trennung zwischen Schwangerschaftszunahme und Lipödem-Fett ist wichtig, das sollte man sich im Voraus bewusst machen.
Ihr Mantra: „Nicht jede Gewichtszunahme ist schlecht und bedeutet nicht automatisch eine Zunahme des Lipödems.“
Selbstmanagement und Positivität
Marlene hat gelernt, dass eine Schwangerschaft viel Flexibilität erfordert. Sie ermutigten Frauen, die Kontrolle über das zu übernehmen, was sie beeinflussen können – wie Kompression, Ernährung und Bewegung – und das zu akzeptieren, was außerhalb ihrer Macht liegt.
Ihr abschließender Rat: Bleib positiv und fokussiere dich auf Lösungen statt auf Probleme. Gerade bei einer chronischen Erkrankung wie dem Lipödem ist es wichtig, lösungsorientiert zu denken, sich gut beraten zu lassen und sich Unterstützung zu holen.
Fazit: Schwangerschaft mit Lipödem – es ist möglich und wenn der Wunsch da ist, dann trau dich!
Marlene zeigt uns, dass eine Schwangerschaft mit Lipödem nicht nur machbar, sondern auch positiv verlaufen kann. Mit den richtigen Vorbereitungen, einem guten Ärztenetzwerk und der Anpassung des Alltags kann diese besondere Zeit genossen werden.
Jede Frau sollte sich bewusst für diesen Schritt entscheiden und die Unterstützung holen, die sie braucht – denn mit der richtigen Einstellung und einem guten Plan ist schnell alles möglich.
Schau gerne ins Interview mit Marlene und lass dich von ihrer positiven und sehr herzlichen Art mitreisen, vielleicht hilft es dir auf deinem Weg durch die Schwangerschaft oder auch auf dem Weg dorthin!
Bewirb dich auf ein kostenloses Erstgespräch unter: https://schwarztina.de/termin
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