Gibt es eigentlich eine Alternative zur medizinischen Flachstrickversorgung? Eine Alternative zur Kompression? Wenn du unter einer dieser Erkrankungen leidest, weißt du wahrscheinlich bereits, wie belastend die damit verbundenen Symptome sein können. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über den Tragekomfort von Kompressionskleidung, deren alltägliche Verwendung, den Nutzen und die wichtigen Aspekte, die du beachten solltest.
Was sind Lipödem und Lymphödem?
Ein Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich bei Frauen auftritt. Typische Merkmale sind symmetrische Fettpolster an den Beinen und Armen, die Druckschmerzen verursachen und oft leicht blaue Flecken hinterlassen. Ein Lymphödem hingegen entsteht durch eine Störung des Lymphabflusses, was zu einer Flüssigkeitsansammlung und Schwellung in den betroffenen Körperteilen führt. Nicht selten haben Frauen, die an Lipödem leiden, auch einen lymphatischen Anteil und sowohl das Lipödem als auch das Lymphödem kann durch die Kompressionstherapie positiv beeinflusst werden.
Die Rolle der Kompression bei Lipödem und Lymphödem
Kompression ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung von Lipödem und Lymphödem. Sie hilft dabei, die Symptome zu lindern, indem sie den Blut- und Lymphfluss unterstützt. Dadurch werden Schwellungen reduziert und der Druckschmerz gemindert. Aber wie fühlt es sich an, Kompressionskleidung zu tragen, und was sind die Vorteile und Herausforderungen im Alltag?
Tragekomfort und Alltagstauglichkeit von Kompressionskleidung
Das Tragen von Kompressionskleidung kann anfangs ungewohnt und manchmal sogar unangenehm sein. Und ja, es gibt auch hin und wieder Tage, an denen ich die Kompression verfluche und keinen Bock drauf habe. Als ich damals die Diagnose Lipödem erhielt, war ich noch stark übergewichtig und hatte auch Probleme mit dem Lymphsystem. Seither gab es nicht viele Tage, an denen ich die Kompression nicht getragen habe und wenn, dann habe ich es abends immer bitter bereut. Die richtige Kompressionsversorgung sollte eng am Körper anliegen, um den gewünschten Druck auszuüben und ja, das kann besonders im Sommer eine Herausforderung darstellen, wenn es heiß und schwitzig wird. Doch mit der richtigen Passform und Materialwahl kann der Tragekomfort erheblich verbessert werden. Außerdem kann ich dich beruhigen, denn im Sommer schwitzen wir alle, ob mit oder ohne Kompression und weiter unten bekommst du noch ein paar Tipps für heiße Tage genannt.
Auswahl der richtigen Kompressionskleidung
Hier muss unterschieden werden, ob es sich um eine medizinische Kompression dreht oder eine sogenannte Alternative, um die es heute geht.
Ganz klar würde ich immer zunächst die medizinische Flackstrickversorgung empfehlen! Hier gibt es verschiedene Kompressionshersteller und Anfertigungsmöglichkeiten. Es gibt Kompression einteilig, zweiteilig bis hin zu dreiteilig und auch verschiedene Zusätze, wie eine Komfortzone in den Kniezonen etc. können bei der Anfertigung berücksichtigt werden. Bitte lass dich hier von deinem Arzt und vor allem einem kompetenten Sanitätshaus beraten. Es ist wichtig, dass die medizinische Kompression Maß angefertigt wird und auch deine Bedürfnisse eingegangen wird.
Bei sogenannten Alternativen, wie einer Sportleggings, die du inzwischen von zahlreichen Firmen kaufen kannst, solltest du darauf achten, wie du dich damit fühlst und wie deine Beine, insbesondere dein Lymphsystem darauf reagiert. Es sollte sowohl bei der medizinischen Versorgung als auch bei einer möglichen Alternative nichts abgeschnürt oder eingedrückt werden.
Die medizinische Flachstrickversorgung kannst du in deinem Sanitätshaus reklamieren, bitte quäle dich nicht unnötig, denn es geht um deine Gesundheit und damit solltest du nicht fahrlässig umgehen!
Materialien und ihre Bedeutung
Die Wahl des Materials ist entscheidend für den Tragekomfort. Baumwolle ist beispielsweise weich und hautfreundlich, kann aber bei starker Belastung ausleiern. Synthetische Materialien wie Nylon und Elastan bieten mehr Halt und sind langlebiger, können jedoch bei empfindlicher Haut Irritationen verursachen. Eine gute Mischung aus verschiedenen Materialien kann die Vorteile kombinieren und den Komfort maximieren.
Bei der medizinischen Versorgung kannst du dir im Sanitätshaus gerne verschiedene Kompressionsmuster zeigen lassen und dir so einen ersten Eindruck verschaffen.
Tragedauer und Tipps für den Alltag
Damit die Kompressionstherapie effektiv ist, sollte die Kompressionskleidung täglich getragen werden, idealerweise für 8-10 Stunden. Es ist wichtig, die Kleidung gleich morgens nach dem Aufstehen anzuziehen, da die Schwellungen über Nacht tendenziell geringer sind. Integriere das Tragen der Kompressionskleidung in deinen Alltag, in dem du sie in deinen Kleidungsstil bewusst integrierst und vergiss nicht, die eine Kompression erfüllt ihren Zweck nur, wenn du dich ausreichen darin bewegst. Zum Beispiel könntest du in deiner Mittagspause einen kleinen Spaziergang machen.
Wenn du die Kompression im Falle eines Lipödems erst frisch erhalten hast, dann sei bitte gut zu dir und hab Geduld, gibt der Flachstrickversorgung eine Chance und ja, auch bei mir war es zu Beginn die reinste Qual und mittlerweile liebe ich sie und kann mir ein Leben ohne Kompression schon gar nicht mehr vorstellen, weil es mir so viel besser damit geht!
Herausforderungen und Lösungen
Das Tragen von Kompressionskleidung kann einige Herausforderungen mit sich bringen. Eine der häufigsten Beschwerden ist das Gefühl der Enge, besonders in warmen Wetterbedingungen. Hier sind einige Tipps, um den Tragekomfort zu verbessern:
- Kühlende Tipps: Kühlende Lotions und Cremes können helfen, die Haut abzukühlen und das Tragen angenehmer zu machen. Cremes würde ich immer nach dem Tragen der Kompression verwenden und tagsüber empfehle ich dir, die Kompression feucht zu halten. Dafür kannst du einfach eine kleine Sprühflasche mit Wasser nutzen und hin und wieder deine Beine einsprühen.
- Hautpflege: Damit die Kompression nicht rutscht und deine Hautbarriere intakt bleibt, solltest du deine Haut regelmäßig von Hautschüppchen befreien, indem du ein sanftes Peeling machst oder mit einer Bürste und kreisenden Bewegungen deine Beine massierst. Anschließend solltest du deine Beine eincremen, dafür gibt es sowohl Cremes, die du vor dem Anziehen deiner Kompression nutzen kannst, als auch spezielle Cremes, die du über Nacht verwenden kannst.
- Schrittweise Eingewöhnung: Beginne mit kürzeren Tragezeiten und steigere diese allmählich, um dich an das Gefühl zu gewöhnen.
Alternativen zur traditionellen Kompressionstherapie
Neben der medizinischen Kompressionskleidung gibt es auch einige Alternativen, die du in Betracht ziehen kannst. Diese können besonders hilfreich sein, wenn du Schwierigkeiten hast, die traditionelle Kompressionstherapie durchzuführen. Das könnte entweder die ACTIVE Leggings von Lipoelastic (https://www.lipoelastic.de/active-leggings) sein oder eine figurformende Leggings mit Massageeffekt sein (https://amzn.to/30p7mlC) auch von Anita gibt es verschiedene Sportleggins mit Massageeffekt (https://www.anita.com/de/sport/sports-tights.html). Ich habe sie alle getestet und muss sagen, dass ich nach wie vor lieber bei meiner medizinischen flachgestrickten Kompression bleibe, denn die gibt mir am meisten Halt, ich habe keine Beschwerden und ich fühle mich gut verpackt. Lyn trägt gerne die Active Leggings von Lipoelastic und ist damit sehr zufrieden.
Je nachdem wie stark deine Beschwerden sind und wie sehr dein Lipödem und/oder auch Lymphödem ausgeprägt ist, kann die ein oder andere Hose eine schöne Alternative für Ausnahmetage sein.
Kompression nach einer Liposuktion
Kompression spielt auch eine entscheidende Rolle im Heilungsprozess nach einer Liposuktion. Sie hilft, die Schwellung zu reduzieren, unterstützt die Hautstraffung und fördert eine gleichmäßige Heilung. Es ist wichtig, die Anweisungen deines Arztes genau zu befolgen und die Kompressionskleidung entsprechend den Empfehlungen zu tragen. Ich hatte für meine Arme damals das OP-Mieder von Lipoelastic (https://www.lipoelastic.de/) und falls du mit dem Gedanken einer Liposuktion spielst, dann solltest du dir die Kompressionsartikel dort einmal genauer ansehen.
Langfristige Vorteile der Kompression
Die langfristigen Vorteile der Kompressionstherapie bei Lipödem und Lymphödem sind zahlreich. Neben der Reduktion von Schwellungen und Schmerzen, kann sie auch die Lebensqualität erheblich verbessern. Regelmäßige Tragen und die richtige Pflege der Haut und auch der Kompressionskleidung sind hierbei entscheidend.
Bewegung und Sport
Bewegung und Sport spielen eine wichtige Rolle in der Behandlung von Lipödem und Lymphödem. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert den Lymphfluss und kann helfen, Symptome zu lindern. Durch das Tragen der Kompression wird dieser Effekt noch verstärkt, weswegen Kompression in Verbindung mit Bewegung meine absolute Empfehlung ist.
Hautpflege und Kompressionskleidung
Die richtige Hautpflege ist entscheidend, um Irritationen durch Kompressionskleidung zu vermeiden. Verwende milde, feuchtigkeitsspendende Cremes und achte darauf, deine Haut regelmäßig zu reinigen. Fettige Cremes oder Öle würde ich nur über Nacht verwenden und du solltest darauf achten, wenn du dich vor dem Anziehen der Kompression eincremst, dass diese Creme die Kompressionskleidung nicht beschädigt, denn manche Cremes enthalten Zusatzstoffe, die sich negative auf die Kompressionsversorgung auswirken können.
Online-Kauf von Kompressionskleidung
Beim Online-Kauf von Kompressionskleidung gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten:
- Maßtabellen verwenden: Nutze die Maßtabellen der Anbieter, um sicherzustellen, dass du die richtige Größe bestellst.
- Kundenbewertungen lesen: Erfahrungsberichte anderer Nutzer können wertvolle Hinweise auf die Passform und Qualität der Produkte geben.
- Rückgaberecht beachten: Stelle sicher, dass der Anbieter ein Rückgaberecht anbietet, falls die Kleidung nicht passt oder deinen Erwartungen entspricht.
- telefonische Beratung: Du bist unsicher in deiner Wahl? Dann versuche, telefonisch Kontakt aufzunehmen. Bei Lipoelastic (https://www.lipoelastic.de/) gibt es diesen Service.
Tipps für den Start mit der Kompressionstherapie
Wenn du neu mit der Kompressionstherapie beginnst, können folgende Tipps hilfreich sein:
- Langsam starten: Beginne mit kurzen Tragezeiten und steigere diese allmählich, um dich an das Gefühl zu gewöhnen.
- Geduld haben: Es kann einige Zeit dauern, bis du die positiven Effekte der Kompressionstherapie spürst. Bleibe konsequent und gib nicht auf.
- Professionelle Beratung suchen: Lass dich von Fachleuten beraten, um sicherzustellen, dass du die richtige Kompressionskleidung trägst und die Therapie korrekt durchführst.
Fazit
Die Kompressionstherapie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Behandlung von Lipödem und Lymphödem. Sie bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Linderung von Schmerzen und Schwellungen, die Unterstützung des Heilungsprozesses nach einer Liposuktion und die Verbesserung der Lebensqualität. Trotz einiger Herausforderungen kann der richtige Umgang mit Kompressionskleidung und die Nutzung von Alternativen erheblich zum Behandlungserfolg beitragen. Denk daran, dass du nicht allein bist – professionelle Unterstützung und der Austausch mit anderen Betroffenen können dir helfen, die besten Lösungen für deine individuellen Bedürfnisse zu finden.
Wenn du Fragen zum Thema hast oder speziell an mich, dann melde dich gerne bei mir!
Bewirb dich auf ein kostenloses Erstgespräch unter: https://schwarztina.de/termin
Wer mehr über mich erfahren will, darf mich auch gerne auf Facebook besuchen:
https://www.facebook.com/Tissi.Schwarz
Zu meiner Facebookgruppe „Lipödem – Die Kampfansage“
http://lipoedem-die-kampfansage.de