Viele Menschen sind mittlerweile verunsichert, was sie (noch) essen können. Im Zusammenhang mit Lipödem spielt die Ernährung eine große Rolle und auch hier sind zahlreiche Frauen extrem unsicher in der Wahl bestimmter Lebensmittel. Immer wieder bekomme ich Fragen gestellt wie:
- Ist Fleisch eigentlich okay?
- Darf ich noch Obst essen und wie viel ist erlaubt?
- Wie viel Milch darf ich trinken oder sollte ich lieber auf pflanzliche Milchprodukte umsteigen?
Ich habe mal ein bisschen genauer recherchiert und inzwischen sind einige Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) überarbeitet worden. Vieles wurde endlich an den Stand der heutigen Forschung angepasst. Ich möchte dir heute einen kleinen Überblick geben, was neu ist, wo aus meiner Sicht noch Optimierungsbedarf besteht und wie ich den Zusammenhang mit Lipödem sehe.
Neue Empfehlungen
Vor ein paar Wochen hat die DGE ihre Richtlinien überarbeitet und an die neuesten Berechnungen angepasst. Bisher ging es nur um die Nährstoffversorgung. Jetzt wurden auch die Risiken für ernährungsmitbedingte Krankheiten und die schädlichen Umwelt- und Klimaeffekte direkt in die Berechnung mit einbezogen. Die Idee dahinter: Empfehlungen zu geben, die nicht nur die eigene Gesundheit fördern, sondern auch die Ressourcen unseres Planeten schonen. Und wie sehen die überarbeiteten Empfehlungen nun aus? Eins kann ich auf jeden Fall schon verraten, sie sind bunt, gesund und umweltschonend.
Ausgewogen, vielfältig und pflanzenbetont
Die DGE sagt dazu: Eine ausgewogene, vielfältige und pflanzenbetonte Ernährung ist das A und O für ein gesundes, langes Leben und einen grünen Planeten. Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte und Kräuter liefern jede Menge Mikronährstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Alles Dinge, die schon mal recht gesund klingen, oder!? Diese genannten Lebensmittel sollten den Großteil unserer Ernährung ausmachen. Denn die Herstellung tierischer Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und Milchprodukte belastet die Umwelt stärker und ein hoher Fleischverzehr ist mit einem höheren Risiko für bestimmte Krankheiten verbunden. Deshalb lautet die erste und wichtigste Ernährungsempfehlung: Dreiviertel pflanzlich, maximal ein Viertel tierisch.
Mengenangaben tierische und pflanzliche Lebensmittel
Dadurch, dass weniger tierische Produkte auf dem Speiseplan stehen, fällt der Anteil tierischer Produkte geringer aus als bisher. Bisher hieß es, man soll täglich drei Portionen Milch und Milchprodukte zu sich nehmen. Jetzt sind es nur noch zwei am Tag, also ca. 400 Gramm. Auch der empfohlene Fleisch- und Wurstverzehr wurde angepasst und liegt jetzt bei maximal 300 g pro Woche. Bei Fisch sind nach wie vor ein bis zwei Portionen pro Woche empfohlen. Pflanzliche Lebensmittel, vor allem Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Erbsen und Bohnen sowie Nüsse und Samen, werden jetzt in den Empfehlungen mehr betont. Obst und Gemüse machen nach wie vor den größten Teil des Speiseplans aus – fünf Portionen pro Tag sollten es schon sein.
Salz, Zucker und Fett – weniger ist mehr
Auch stark verarbeitete Lebensmittel wurden jetzt mit einbezogen, denn Gebäck, Süßigkeiten, Fast Food und Fertigprodukte enthalten deutlich mehr Zucker, Salz und Fett, aber wenig Nährstoffe. Der Verzehr von zu vielen verarbeiteten Lebensmitteln kann zu Übergewicht und diversen Krankheiten führen, aber diese auch triggern, wie z.B. Entzündungsprozesse im Körper, also auch bei Lipödem! Deshalb rät die DGE, nicht mehr als 8 % der täglichen Gesamtkalorien über diese Produkte aufzunehmen. Wenn du täglich 2.000 kcal zu dir nimmst, entspricht das 160 kcal – also ungefähr 1,5 Prinzenrollenkekse oder einem Cornetto Eis, 1,5 Kinderriegel, 7 Grün-Ohr-Hasen von Katjes.
Empfehlungen im Detail:
Ein paar Orientierungswerte für einen erwachsenen Menschen, der nicht abnehmen will oder außerordentlich viel Sport macht, mit einem Energiebedarf von ca. 2.000 kcal pro Tag und sich sowohl von pflanzlichen als auch von tierischen Lebensmitteln ernährt: *
Täglich:
- Obst & Gemüse: mind. 5 Portionen (550 g)
- Getreide & Getreideprodukte: 5 Portionen (300 g), am besten Vollkorn
- Nüsse & Samen: 1 Portion (25 g)
- Öle: 1 Portion (10 g), pflanzliche Öle bevorzugen
- Milch & Milchprodukte: 2 Portionen (400 g)
- Wasser: mind. 1,5 Liter
Wöchentlich:
- Hülsenfrüchte: mehrmals pro Woche, mind. 125 g
- Fisch: 1–2 Portionen (180 g)
- Kartoffeln: 1 Portion (250 g)
- Eier: 1 Portion (60 g)
- Fleisch: 1–2 Portionen (bis zu 240 g)
- Wurst: 2 Scheiben (bis zu 60 g)
Gelegentlich:
- Süßes, Salziges, Fettiges: max. 8 % der täglichen Gesamtkalorien (bei 2.000 kcal am Tag = 160 kcal)
* Quelle: LaVita GmbH
Mein Fazit
Ich bin wirklich froh, dass nach so vielen Jahren auch die DGE endlich erkannt hat, wie wichtig pflanzliche Lebensmittel sind. Gerade bei Frauen mit Lipödem beobachte ich immer mehr, dass pflanzliche Lebensmittel eine Erleichterung sein können. Vor allem bei Gemüse können wir auch mal über die Stränge schlagen, ohne dass es direkt ins Gewicht fällt, und wir dürfen uns natürlich auch was gönnen. Denn, wie schon erwähnt, nach wie vor bin ich der Meinung, dass wir uns nichts verbieten sollten und es wichtig ist, dass wir lernen wieder mehr auf unseren Körper zu hören, zu verstehen, wie er tickt, welche Lebensmittel ihm guttun und welche vielleicht weniger optimal für ihn sind.
Diese Leichtigkeit, wie ich sie immer bezeichne, die kann erst dann erreicht werden, wenn wir aufhören, uns an irgendwelche krassen Dinge zu halten, von denen wir ohnehin wissen, dass wir sie nicht langfristig durchhalten können. Bei aller Liebe und bei aller Notwendigkeit in Sachen Disziplin, so viel Kraft kann kein Mensch sein ganzes Leben aufbringen. Ich kann mir das jedenfalls nicht vorstellen… und wenn mir jemand sagen würde, dass ich z.B. Schokolade, in meinem Fall Kinderriegel, nicht mehr essen dürfte oder keine Grün-Ohr-Hasen, dann wäre das für mich ein absoluter Weltuntergang. Da ich Schokolade und diese Gummiteile einfach liebe, gehören bestimmte Lebensmittel einfach zum Leben dazu!
Ich bin der Meinung, dass die pflanzliche Ernährung viele Vorteile, aber auch oft Herausforderungen mit sich bringt. Außerdem muss man sich selbst ja auch wohlfühlen mit dem, was man isst, was man macht und tut. Ich finde viel wichtiger wäre oder ist der Hinweis bei den tierischen Produkten, sprich bei Fleisch, Fisch und Milch, dass man hier am besten auf Bio setzen sollte. Das ist nicht nur gut für das Wohlbefinden von Mensch, Tier und Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit. Aber das ist einfach meine persönliche Meinung und die, die mir folgen, die wissen, dass ich in meinem Coaching immer individuell auf die Bedürfnisse der Frauen eingehe, die zu mir kommen und sich Unterstützung wünschen. Das werde ich auch weiterhin so machen, denn es gibt nie ein vollkommen und 100%ig richtig oder falsch für alle! Die gibt es immer nur ganz speziell für jeden einzelnen und dazu braucht es mehr als ein paar pauschale Empfehlungen, wie ich finde!
Falls du dich jetzt fragst, was ist denn jetzt bitte für mich die beste Lösung, dann gibt es hier auch bei mir im Coaching viele verschiedene Möglichkeiten. Es ist immer abhängig davon, mit welcher Ausgangslage du zu mir findest, was dein Ziel ist und was vor allem auch realistisch umsetzbar ist für dich in deinem Alltag, mit vielleicht Kindern, Mann, der Arbeit und so weiter. Deshalb biete ich immer ein gratis Kennenlerngespräch an, in dem jemand aus meinem Team oder ich dich kontaktieren und rausfinden, ob und wie ich dir helfen kann. Also hab bitte keine Angst und trau dich, melde dich zu einem kostenlosen Kennenlerngespräch und lass uns quatschen!
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